- Wega 210, Stuttgart -



1958/59 brachte die Firma Wega dieses Bakelitradio auf den Markt. Es ist ein 6-Kreis-Superhet mit LW, MW und UKW.
Die Modellbezeichnung lautet 210 mit dem Namen Stuttgart.

Und so sah das Gerät aus, als ich es bekommen habe:


Wega_210_Front_vorher.jpg



Das Radio von der Rückseite:

Es fällt sofort der nicht originale Lautsprecher und das sehr kurz geratene Netzkabel auf. Hier hat also schon jemand herumgebastelt.


Wega_210 Rückseite

Besonders interessant ist die Antennenkonstruktion. Der Antennendipol wird in das Gerät zurückgezogen. Diese Eigenart läßt sich bei vielen Wega-Geräten finden. Das um die Lautsprecherwand gezogene Kabel bildet einen Anschluß des Antennendipols. Der andere Anschluß des Antennendipols ist eine dritte Ader in der Netzzuleitung, die aber im Stecker nicht angeschlossen wird.

Auf dem nächsten Bild kann man dazu Details sehen. Das Dipolkabel wird im Gerät auf eine Lötleiste geführt. Hier wird dann die Ader der Netzleitung und die um die Bespannung geführte Ader angelötet. Die Netzleitung ist original eine dreiadrige Flachleitung vom Typ NYFAD und heute leider nicht mehr zu bekommen.
Wega_210 Antennenanbindung


Obwohl das Gerät auf den Bildern äußerlich einen halbwegs ordentlichen Eindruck macht, war es doch arg verschmutzt und mußte erstmal gereinigt werden. Das Chassis wurde abgepinselt, das Gehäuse zerlegt und in der Spülmaschine gereinigt. Besonders übel waren dann noch die dunklen und braunen Stellen in der Bespannung.


Wega_210_Bespannung_vorher
Gehäuse und Frontrahmen kamen blitzeblank aus der Spümaschine. Das Gehäse mußte nun noch kräftig poliert werden. Beim Frontrahmen hatte sich erwartungsgemäß ein großer Teil der goldfarbenen Einlage in den Rillen abgelöst. Es hat einige Versuche gekostet, diese Goldeinlage wieder halbwegs hinzubekommen. Immer wieder verhinderten Reste von Küchenfett, die unter der noch vorhandenen Farbe saßen, die Haftung der frischen Farbe.

Die Reinigung der Bespannung klappte dagegen erstaunlich gut. Ich habe den Stoff angefeuchtet und mit einer eingeseiften weichen Zahnbürste abgerieben. Anschließend einmal kurz unter Wasser abgespült und sofort mit einem Lappen getrocknet. Dadurch hat das Wasser keine Zeit den Stoff anzulösen oder die Faserplatte aufquellen zu lassen. Das Prozedere hab ich mehrere Male wiederholt und zwischendurch immer gut durchtrocknen lassen.

Die Technik machte keine grösseren Schwierigkeiten. Der Elko wurde formiert und erwies sich als brauchbar. Kondensatoren brauchten auch keine getauscht werden. Lediglich der Widerstand auf dem Übertrager hatte eine Unterbrechung und wurde getauscht. Ein passender Lautsprecher fand sich glücklicherweise im Bastelfundus. Danach spielte das Gerät auf Anhieb einwandfrei. Das Netzkabel wurde noch gegen eine zwei-adrige Flachleitung getauscht, da ein drei-adriges Kabel nicht zu bekommen war.

Und so sieht das Gerät nun aus: (Mit einem "klick" auf das Bild erscheint es im Großformat!!)


Wega_210
Wega_210 LinkeSeite
Wega_210 RechteSeite



Von der Rückseite:


Wega_210_Rückwand

Wega_210_Chassis